Evangelische Gemeinschaft Niederdresselndorf
Evangelische Gemeinschaft Niederdresselndorf

Geschichte der Ev. Gemeinschaft Niederdresselndorf

Das genaue Gründungsdatum unserer Gemeinde läßt sich nicht mehr exakt ermitteln. Die Anfänge liegen im Dunkeln, weil aus dieser Zeit keine schriftlichen Aufzeichnungen vorhanden sind.

Daher stammen viele Angaben von August Pulfrich, aus mündlichen Überlieferungen der älteren Brüder und  Schwestern, die Einzelheiten zusammengetragen haben, wobei aber genaue Jahresangaben fehlen.

In seinem Buch: “Die Gnade bricht durch" berichtet Jakob Schmitt, dass Heinrich Weisgerber aus Eisern schon zu Beginn der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts in das südliche Siegerland kam und in Burbach, Gilsbach, Würgendorf und Holzhausen Versammlungen hielt. Bei diesen Reisen kam er bis nach Liebenscheid. Ob Heinrich Weisgerber, den man den Tersteegen des Siegerlandes nannte, in diesen Jahren auch Niederdresselndorf besucht hat, wissen wir nicht.

 

Seit den frühen 30-er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden hin und her im Siegerland erweckte Kreise, die sich zu regelmäßigen Hausversammlungen trafen. Vor allem im Freien Grund im Eiserfelder und Freudenberger Raum entstanden in den folgenden Jahren Gemeinschaften.

 

Viele unserer Groß- und Urgroßväter verdienten zu dieser Zeit ihren Lebensunterhalt in den Bergwerken des Siegerlandes.

Unter ihnen war auch Georg Löhl, genannt Broiels Hannjer, der Großvater von Helmut Henrich. Von ihm wissen wir, daß er im Jahre 1870, mit 24 Jahren, in Eiserfeld seine Bekehrung erlebte und fortan ein treuer Nachfolger Jesu war. Er ließ sich später taufen und wurde Mitglied der Freien ev. Gemeinde in Haiger. Georg Löhl kam nach Niederdresselndorf zurück und suchte Glaubensgeschwister, die er hier und in Oberdresselndorf fand.

Ab dem Jahre 1885 versammelte man sich in Stubenversammlungen, die abwechselnd im Hause Schmenn (heute Günter Georg) in Oberdresselndorf und im Hause Löhl (Broiels Haus) in Niederdresselndorf stattfanden. Die kleine Schar wuchs. Auch in Lützeln trafen sich gläubig gewordene zu Versammlungen und etliche Niederdresselndorfer besuchten die dortigen Zusammenkünfte. Unter diesen war auch Heinrich Weiel, der Großvater von Paul Weiel.

 

Im Jahre 1886 gründeten die Brüder einen “Missionsverein". Unter diesem Namen war es möglich im Jahre 1887 in dem damals neu erbauten Konfirmandensaal Versammlungen zu haben. Nach kurzer Zeit fanden die Zusammenkünfte der Geschwister aber wieder im Hause von Georg Löhl statt.

 

Das Zeugnis der kleinen Hausgemeinde zog Kreise. In Oberdresselndorf entstand die Baptistengemeinde. Die Anzahl der Brüder und Schwestern wuchs in den nächsten Jahren auf über 30 an und damit wurde der Raum in ,,Broiels Haus" zu klein.

Unter denen, die in dieser Zeit gläubig wurden, waren: Reinhard Eibach (der Vater von Anna Edelmann), Heinrich Georg.1 (Bergdickersch Opa genannt) sowie die Brüder Rudolf und Karl Eibach (Hillewegs) und ihre Schwestern Karoline und Hermine. Das Glaubenszeugnis ihres älteren Bruders Louis Eibach aus Siegen sowie das ihres Onkels, des Lehrers Reinhard Greis aus Siegen, war bei den Geschwistern Eibach nicht ohne Frucht geblieben.

Die Söhne von Heinrich Georg 1 Heinrich und Eugen wurden gläubig. Sie gingen aber beide zur Berufsausbildung  nach auswärts; Heinrich zum Erlernen des Bäckerhandwerks nach Mülheim/Ruhr und Eugen zur Kaufmannsausbildung nach Siegen und später nach Dortmund. Heinrich Georg hörte in einer Missionsversammlung den Ruf in die Mission. Er trat im Jahre 1903 in die Allianz-China-Mission ein, wurde als Missionar ausgebildet und reiste im November 1906 nach China aus.

Im Jahre 1901 wurde mit einer Sonntagschularbeit im Hause Karl Eibach begonnen. Bis dahin besuchten die Kinder der gläubigen Eltern die Sonntagschule im Hause Lotz in Holzhausen. Die ersten Sonntagschulhelfer waren Karl und Reinhard Eibach sowie ihre Schwester Hermine.

Ab dem Jahre 1902 stellte Reinhard Eibach ein großes Zimmer in seinem Hause (später Haus Garth) zur Verfügung; hier fanden nun die Versammlungen bis zur Fertigstellung des Vereinshauses im Jahre 1908 statt. Der Gemeinschaftskreis hatte enge Beziehungen zu den Geschwistern in Holzhausen und Oberdresselndorf.

Bereits im Jahre 1893 wurde ein Männer- und Jünglingsverein gegründet Das Originalstatut hierüber liegt uns noch vor. Der Verein gehörte über die Kreisverbindung Siegen dem Westdeutschen - Jünglingsbund in Elberfeld an.

Der 1. Vorstand bestand aus den Brüdern Heinrich Georg 1, Karl Haas und Karl Betz. Wir wissen nicht wie lange dieser Verein bestanden hat, denn wir haben keine weiteren Aufzeichnungen über ihn.

 

Die Gemeinschaft schloß sich in den Anfangsjahren dem damaligen “Verein für Reisepredigt“ (jetzt: Ev. Gemeinschaftsverband) an. Wie in allen Gemeinschaften des Siegerlandes kam man zur gemeinsamen Wortbetrachtung (Bibelbesprechung) und zu Gebetsstunden zusammen. Außerdem traf sich eine Reihe von Brüdern zu regelmäßigen Abendmahlsfeiern.

 

Von Predigern des „Vereins für Reisepredigt" wurde die Gemeinschaft regelmäßig besucht. In den ersten Jahren kamen die Brüder: Nieß, Pampus Wüst, Robert Weisgerber und Josua Siebel. Außerdem kamen die Brüder von der Neukirchener Mission: Missionsinspektor Mandel. Missionsinspektor Stursberg und die Missionare der Allianz – China Mission, unter ihnen Missionsinspektor Polnik.

 

Auch freie Evangelisten und Prediger besuchen die Gemeinschaft. Hier sind zu nennen: Lehrer Reinhard Greis aus Siegen, Friedrich Kaiser aus Beuel und August Klein aus Herborn.

 

Im Jahre 1902 kam es innerhalb der Gemeinschaft wegen persönlicher Meinungsverschiedenheiten zu einer Trennung. Ein Teil versammelte sich weiter im Hause Reinhard Eibach, die anderen hielten ihre Versammlungen im Pottaschenbau (dem alten Haus Beinke) ab, dort  wurde auch Sonntagschule gehalten, so daß nun 2 Sonntagschulen bestanden. Die Trennung hat ein knappes Jahr bestanden; dann hat man sich wieder versöhnt und kam weiter im Hause Reinhard Eibach zusammen.

 

Schon um die Jahrhundertwende schlossen sich einige Geschwister dem Blauen Kreuz an und gründeten einen Blau – Kreuz - Verein. Louis Eibach aus Siegen war ein eifriger Mitarbeiter im Blauen Kreuz. So kamen auch schon früh die Blau – Kreuz - Sekretäre zur Wortverkündigung nach hier. Unter diesen waren: Wilhelm Lüthge, Ernst Tuschhof und Karl Kreutz. 1933 wurde der hiesige Verein aufgelöst.

1907 kehrte Eugen Georg nach Hause zurück und war im Geschäft der Eltern tätig. Er widmete sich von da ab ganz der Sonntagschularbeit. Onkel Eugen -  wie ihn viele von uns noch kennen hatte eine ganz besondere Gabe, den Kindern die Geschichten der Bibel zu erzählen und lieb zu machen. Im Jahre 1910 trat auch Friedrich Michel in die Sonntagschularbeit ein.

Bevor das Vereinshaus im Jahre 1908 gebaut wurde, fanden die Jahres - und Missionsfeste im Pottaschenbau statt. Auf dem Grundstück standen früher 4 Lindenbäume, darunter wurden dann Sitzgelegenheiten hergerichtet. Die Jahresfeste wurden in den Anfängen so gefeiert, daß nach dem ersten Teil gemeinsames Kaffeetrinken stattfand. Der Kuchen hierfür wurde von den Schwestern im Backhaus gebacken. Als Festredner dienten in den ersten Jahren Prediger des “Vereins für Reisepredigt" oder Mitarbeiter der Neukirchener Mission und der Allianz – China - Mission.

Der erste Vorstand der Gemeinschaft bestand aus den Brüdern:

Heinrich Georg1 - Gemeinschaftsleiter

Karl Eibach -  stellvertr.  Gemeinschaftsleiter

Ernst Thielmann - Kassierer

Heinrich Sartor  -  Beisitzer

Adolf Textor  -  Beisitzer

 

Heinrich Georg I hat das Amt bis zum Jahre 1919 in großer Treue ausgeführt. An seine Stelle wurde Karl Eibach vom Brüderkreis berufen. Dem Vorstand gehörten weiter an: Heinrich Georg 1, Eugen Georg, Rudolf Weiel , Emil Weiel und Friedrich Michel. Bruder Karl Eibach war bis zu seinem Heimgang am 28. Januar 1956 Gemeinschaftsleiter.



Zu seinem Nachfolger wurde am 11. Februar 1956 Bruder August Pulfrich berufen und nach dessen Heimgang am 23. Juli 1967 wurde Bruder Ernst  Michel am 5. September 1967 zum Gemeinschaftsleiter berufen.

Im Jahre 1921 wurde ein Jugendbund für entschiedenes Christentum (EC) gegründet. Die EC - Arbeit bestand bis zum Jahre 1930 und man pflegte in dieser Zeit engen Kontakt zum EC in Siegen.

 

An der Wortbetrachtung beteiligten sich in den ersten Jahren: Heinrich Georg 1, Rudolf Eibach, Karl Eibach, Reinhard Eibach, Georg Löhl 1 und Eugen Georg.

 

Im Jahre 1906 fand die erste Evangelisation durch Prediger Robert Weisgerber im Löhl`schen Saal einer Gastwirtschaft auf dem heutigen Grundstück Moritz Haas, statt. Es kam zu einer Erweckung und etliche, vor allem junge Menschen, entschieden sich für Jesus. Aber die teuflischen Mächte gerieten in Aufruhr. Der damals in unserem Dorf bestehende Wirteverband veranlaßte den Gastwirt Löhl den Saal sofort zu kündigen. Die Evangelisation wurde dann in großem Segen in einem Saal im Pottaschenbau fortgesetzt.

 

Nach dieser Evangelisation traf sich die Jugend zu gelegentlichem Singen. Ein Bruder Bördel, der kurzzeitig als Lehrer hier tätig war, versammelte die jungen Leute zu chorischem Singen. Zu einem festen Zusammenschluß kam es aber noch nicht, da Bruder Bördel versetzt wurde.

 

Der Wunsch nach einem eigenen Raum bewegte schon länger die Alten und die Jungen. Bereits im Jahre 1906 holte man Entwürfe für einen Vereinshausneubau ein. Im Jahre 1908 kam es dann zum Bau. Alle legten Hand ans Werk und so ging der Bau schnell voran. Die besondere Verantwortung lag bei den Brüdern Heinrich Georg 1, Karl Eibach und Eduard Betz.

 

Im Frühjahr 1908 wurde mit dem Bau  begonnen. Die Rohbauabnahme erfolgte im August 1908 und am 8. November 1908 konnte das Haus in Dienst gestellt werden. Zur Eröffnungsfeier war der damalige Präses des Verein für Reisepredigt Bruder Jakob Gustav Siebel aus Freudenberg gekommen. Das war eine große Freude unter den Geschwistern. Jetzt endlich hatten sie ihre eigene Versammlungsstätte. Zur Erstellung des Hauses haben unsere Väter und Mütter damals große Opfer gebracht.

 

Sogleich nach der Indienststellung des neuen Vereinshauses - also Ende 1908 wurde der Gemischte Chor gegründet.

Aktuelle Termine

So 14. April 18:00 Uhr

Gottesdienst
 

So 14. April 10:00 Uhr

Jahresfest EGV, Hammerhütte Siegen
 

Di 16. April 19:00 Uhr

Gemeindeforum
 

Sa 20. April 17:00 Uhr

Frauenabend

 

So 21. April 10:00 Uhr

Gottesdienst

 

Im Juni, Juli & August beginnen die Gottesdienste um 19:00 Uhr.

Ab September wieder um 18:00 Uhr

 

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